Praktische Empfehlungen für die Arbeit mit OER
Geeignete Formate für CC-lizenzierte Inhalte
Grundsätzlich können alle Dateiformate in OER zum Einsatz kommen - allerdings eignen sich einige besser als andere! Favorisiert werden offene Dateiformate, für deren Softwarenutzung auch keine Lizenzgebühren anfallen. In jedem Fall sollten die bearbeitbaren Quelldateien veröffentlicht werden (wenn nichts dagegen spricht), gern aber auch in mehreren Dateiformaten.
Bilder und Grafiken
- .jpeg – für Bilder bzw. Fotos
- .png – für Grafiken
- .eps – für Vektorgrafiken
Textdokumente
Textdokumente sollten entweder als reiner Text (RTF, LaTeX) in den MS Office-Dateiformaten .docx und .doc oder im OpenDocument-Format .odt bereitstehen. Textdokumente in diesen Formaten lassen sich sowohl mit MS Word als auch mit Open/LibreOffice öffnen und bearbeiten. Bitte beachten Sie die Hinweise für ein reduziertes Layout (siehe 8.).
Darüber hinaus bietet sich eine optionale Bereitstellung im .pdf-Format an, um die Sichtbarkeit der Inhalte auf so vielen (mobilen) Geräten wie möglich zu garantieren.
Audio
.mp3
Ogg Vorbis – optional als freies Audioformat
Video
- .mp4
- Ogg Theora (freies Videoformat) - optional als freies Videoformat
- insbesondere bei Mac darauf achten, dass der Container nicht in einem Mac-only-Format arbeitet, zur Not, freie Codecs nachinstallieren.
- Plattform zur Veröffentlichung:
Bei der Veröffentlichung von Videos gilt es neben den schon beschriebenen Lizenzierungs- und Formatfragen, auch bei der Wahl der Plattform einiges zu bedenken.
Wer selbst hosten (also einen Server betreiben und dort Materialien einstellen) kann, dem bleiben zwar einige Probleme erspart, allerdings bestehen die Herausforderungen des Datenaufkommens und Speicherplatzes. Bei einer Einspeisung in YouTube kann man zwar eine CC-Lizenz vergeben, aber man ist sowohl technisch (Komprimierung und Qualitätsverlust der Daten) als auch von den AGB eingeschränkt. Zusätzlich bedient man damit einen der „großen Fünf“, nämlich Google, beim Datensammeln. Gleichzeitig ist YouTube einer der wichtigsten Verbreitungskanäle (JIM- Studie). Ein Teil des Problems lässt sich mit Repositorien beheben. Dort kann man frei lizenzierte Materialien einstellen und mit Meta-Daten versehen. Allerdings - und hier wird es wieder kompliziert - muss zunächst ein Repository gefunden werden, auf dem man veröffentlichen kann. Dazu finden Sie Links in der OERmutigungsbüchlein- Linkliste.
Eine zweite Option ist es, die Videos nur zu verlinken oder einzubetten. Dieses Vorgehen löst allerdings nur das Serverplatzproblem.
Eine richtig gute Lösung gibt es bisher nicht - viele Kolleg*innen nutzen einfach Vimeo oder andere freiere Videostreamingplattformen mit unterschiedlicher Beurteilung.
Online- basierte und Hybrid- Formate:
- Eines der aktuell beliebtesten und sehr vielseitig für Unterrichtszwecke verwendbaren offenen Hybrid-Formate ist H5P. Dieses, auf der html5-Sprache basierende Tool, wird von der in Norwegen beheimateten Organisation NDLA mitgetragen und hat den Vorteil, dass sowohl der Code unter einer offenen Lizenz steht als auch das erstellte Material sowie die Inhalte der Webseite (Vorlagen und Beispiele). Man kann es auf einer Testumgebung direkt auf der Seite von H5P nach einer Registrierung nutzen oder in die ebenfalls Open Source basierten Plattformen, wie Moodle, WordPress und Drupal einbinden. Erst dann ist es für die Arbeit im Unterricht gut nutzbar.
- Eine andere Möglichkeit ist, die Auszeichnungssprache MarkDown zu verwenden (wie wir in diesem Handbuch) und die dafür nutzbaren Plattformen hackMD - hier die Plattform der Open Knowledge Foundation, Grav und GitBook. Der große Vorteil ist neben der offenen Nutzbarkeit der Syntax selbst, vor allem die relativ gute Formatierungsvorgabe und -übertragung in andere Schreib- oder Webseitenerstellungsprogramme.