Die Ebenen der Medienbildung und ihre Abgrenzung zur Mediendidaktik

Wie im vorigen Kapitel bereits beschrieben, arbeiten wir mit einem nicht eindeutig festgelegten Begriffspaar. Deshalb soll hier eine kurze Sortierung der von uns verwendeten Begriffe stattfinden, ohne damit jedoch eine Gewichtung oder Wertung vornehmen zu wollen.

Medienbildung - in Abgrenzung zur Mediendidaktik und Medienpädagogik - stellt sich für uns wie folgt dar:

Medienbildung ist ganzheitlich angelegt und betrachtet neben den Vermittlungsebenen der Medien in Lehr- und Lernsettings die Gesamtheit der bildnerischen Handlungen, Konzepte, Intentionen, Leerstellen und die strukturell-systemübergreifenden Hintergründe. Dazu zählen neben der Haltungsbildung - in Bezug auf den Einsatz und die Konsequenzen einer Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Mediensetting - vor allem die Einbeziehung des lebensweltlichen und gesellschaftlichen Hintergrunds des "Subjekts" (sowohl des Lehrenden als auch des Lernenden und deren "Herkunfts-Teilsysteme") mit einem klaren Auftrag der Erweiterung, aber mindestens einer Veränderung des potens (lateinisch: Macht/Fähigkeit; hier: die Gesamtheit des einem Subjekt zur Verfügung stehenden Fähigkeiten- und Möglichkeitenspektrums).

Medienpädagogik ist in Abgrenzung zur Medienbildung eher eine Ebene der Verknüpfung von Mediendidaktik mit non-formalen und informellen sowie außerschulischen Bildungssettings unter Einbeziehung von Teilen der medienbildnerischen Ausrichtung (Konzeptionierung/Subjektorientierung/Lebensweltbezug). Sie ist noch viel stärker an einer praktischen Anwendungs- bzw. Umsetzungsausrichtung orientiert und weniger stark von einer gerichteten Vermittlungsnotwendigkeit getragen.

Mediendidaktik stellt wiederum einen Teilbereich der Medienbildung dar. Sie hat Schnittmengen mit medienpädagogischen Ebenen. In den folgenden Abschnitten werden einige Ansätze und Konzepte ausführlicher vorgestellt, mit dem Ziel, Ihnen Anwendungsanregungen und theoretische Hintergründe aufzuzeigen.